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Gas-, Öl- und Rohstoffpreise, Materialkosten, Inflationsrate und Zinsen beeinflussen sich gegenseitig. Führende Finanzexperten erwarten wegen der geänderten Rahmenbedingungen steigende Bauzinsen in Europa“, erläutert Alexander Neubauer, Geschäftsführer von Alpina Immobilien in Rosenheim.
Wie eng alles mit allem zusammenhängt, zeigen einmal mehr die erschütternden Ereignisse in der Ukraine. Die Hauptaufgabe der Europäischen Zentralbank (EZB) ist die Sicherung der Preisniveaustabilität in der Eurozone – auch und besonders in Krisenzeiten.
Als Hüterin der Währung ist die EZB zusammen mit den Zentralbanken der europäischen Staaten die Refinanzierungsquelle der Kreditinstitute. Sie bestimmt die Geldpolitik für das Euro-Währungsgebiet.
Alle Entscheidungen der EZB haben direkten Einfluss auf die Baufinanzierung. Wegen der aktuellen Rahmenbedingungen strafft die Europäische Zentralbank derzeit ihre Geldpolitik. Dabei befindet sich die Zinsentwicklung in einem Spannungsfeld zwischen hohem Inflationsdruck einerseits und gedämpften wirtschaftlichen Aussichten andererseits.
Eine Zinswende zeichnet sich ab
Die EZB-Chefin Christine Lagarde erwartet für 2022 eine Inflationsrate von 5,1 Prozent und für 2023 von 2,1 Prozent. Eine schnellere Reduzierung der Anleihekäufe als geplant soll dem entgegenwirken.
Ein erster Zinsschritt, also die Erhöhung des Leitzinses von derzeit noch null Prozent, wird frühestens Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres erwartet. Ein massives Gegensteuern, wie gegenwärtig in den USA zu beobachten, zeichnet sich bei uns momentan nicht ab.
Wegen der großen Unsicherheiten durch den Ukraine-Krieg behält sich die EZB-Chefin maximale Flexibilität vor. Der Spielraum für mögliche Zinserhöhungen ist überdies begrenzt, weil davon auch die am stärksten verschuldeten Euro-Länder betroffen wären. Die Notenbank will sich offensichtlich Zeit nehmen für die Zinswende.
Das gilt jetzt für Baufinanzierungen
Verbraucher, die eine Immobilienfinanzierung planen, müssen mit schwankenden Kursen rechnen. Langfristig gehen Experten von steigenden Zinsen aus. Für Anschlussfinanzierungen und Umschuldungen ist der Zeitpunkt jetzt noch günstig.
„Die Erwartung einer Zinswende in Europa wird bei Immobilientransaktionen nach und nach eingepreist werden“, ergänzt Alexander Neubauer. Der lange Vorlauf bis zur Zinswende bereitet den Immobilienmarkt auf Veränderungen vor. Auf diese Weise haben Immobilienkäuferinnen und -verkäufer genug Zeit, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen.