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Corona-Pandemie: Immer mehr Rückzug ins Private
„Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie haben dem eigenen Zuhause einen höheren Stellenwert gegeben“, beobachtet der Geschäftsführer von Alpina Immobilien in Rosenheim, Alexander Neubauer. Das Trendforschungsinstitut Innofact hat im Auftrag von ImmoScout24 untersucht, welche Merkmale jetzt wichtiger geworden sind.
Die eigene Wohnung ist in den vergangenen Monaten zum Arbeitsort, Fitnessraum und gelegentlich sogar zur Schule oder Kita geworden. Knapp die Hälfte der Bevölkerung stimmte Anfang November der Aussage zu, dass sie ihr Zuhause mehr als vor der Corona-Pandemie schätzt. Die eigenen vier Wände werden stärker als Rückzugsort wahrgenommen, an dem man sich sicher fühlt. Jüngere Menschen zwischen 18 und 29 Jahre stimmen dieser Aussage häufiger zu als Ältere.
Ein Viertel mit Wohnsituation unzufrieden
Seit dem Rückzug ins Private ist rund ein Viertel der Bevölkerung nicht mehr zufrieden mit der eigenen Wohnsituation. 24 Prozent der Befragten bemerken vermehrt Umstände, die sie an ihrer aktuellen Wohnumgebung stören oder die ihnen in ihrem Zuhause fehlen. Auch in diesem Fall sind es mit 44 Prozent überwiegend jüngere Menschen, die etwas an ihrer Wohnung stört. Frauen teilen diese Aussage häufiger als Männer.
Ein Teil der Bevölkerung macht sich Gedanken darüber, ein neues Zuhause zu suchen: Im April 2020 sagten nur vier Prozent, dass sie dringend ein neues Zuhause brauchen, im Herbst waren es schon neun Prozent der Deutschen. Wiederum sind es eher Jüngere, die diese Aussage bestätigen. Aber auch in der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen denken zehn Prozent, dass es an der Zeit wäre für ein neues Zuhause.
Am ehesten fehlen den Deutschen ein eigener Garten oder Balkon, ein zusätzliche Zimmer und eine gute Internetverbindung. Zwölf Prozent möchten nicht mehr in der Stadt leben. Ein Drittel wünscht sich mehr Rückzugsmöglichkeiten oder mehr Zimmer. 29 Prozent stört die Lautstärke ihrer Wohnumgebung.
6,4 Millionen wohnen in überbelegten Wohnungen
Tatsächlich lebten 2019 laut Statistischem Bundesland 6,4 Millionen Menschen in Deutschland in überbelegten Wohnungen. Als überbelegt gilt eine Wohnung, wenn sie über zu wenige Zimmer im Verhältnis zur Personenzahl verfügt. Im Vergleich steht Deutschland mit einer Überbelegungsquote von neun Prozent noch relativ gut da, der EU-Durchschnitt beträgt 17,1 Prozent.
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