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„Wir beobachten, dass sich die Schwerpunkte beim Thema Wohnen verschieben. Mit dazu beigetragen hat auch die Coronazeit“, vermutet Alexander Neubauer, Geschäftsführer von Alpina Immobilien in Rosenheim. Viele Menschen kehren der Stadt wegen der hohen Mieten und Immobilienpreise den Rücken. Sie wünschen sich mehr Platz, mehr Natur und mehr Ruhe.
Für ein entspannteres Leben nehmen Mieter und Immobilienkäufer oft weite Wege in Kauf, wenn sie zur Arbeit sowie zur Erledigung ihrer privaten Alltagsgeschäfte in die nächste Stadt pendeln.
Im Jahr 2020 arbeiteten knapp 60 Prozent der Beschäftigten nicht an ihrem Wohnort. Das entspricht 19,6 Millionen Menschen. Gegenüber dem Vorjahr blieb diese Zahl stabil. Allerdings sagt die Statistik nichts darüber aus, wie viele Menschen sich im vergangenen Jahr wegen der Pandemie im Homeoffice befanden.
Im Vergleich der deutschen Großstädte hat München die größte Anziehungskraft auf Arbeitskräfte aus dem Umland. 410.000 der in München Arbeitenden wohnten im Jahr 2020 außerhalb der Stadtgrenze. Auch nach Frankfurt am Main pendeln viele Arbeitskräfte: 2020 waren es 384.000, in Hamburg waren es 355.000 und in Berlin 332.000.
Die Arbeitsgewohnheiten haben sich durch die Pandemie bereits jetzt maßgeblich verändert. Das betrifft vor allem die Arbeit im Homeoffice, das eine große Chance bietet, den Pendlerverkehr zwischen den großen Städten und deren Umland zu reduzieren. Zugleich mit der Zeitersparnis durch wegfallende Fahrten verringern sich auch die Umwelt- und Gesundheitsbelastungen. Diese Aspekte machen das Wohnen in kleinen und mittelgroßen Kommunen abseits der Großstädte immer attraktiver.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nutzten im Jahr 2017 rund 18,4 Millionen Pendlerinnen und Pendler zumindest teilweise das Auto, das entsprach einem Anteil von 88 Prozent. Pendelnde mit einem Arbeitsweg unter 20 Kilometern setzen zu gut 90 Prozent teilweise das Auto ein, während es bei Pendelnden mit einem längeren Weg zur Arbeit von über 20 Kilometer nur 83 Prozent waren.
Zum Jahresbeginn 2021 hat die Bundesregierung die Pendlerpauschale von 30 Cent auf 35 Cent ab dem 21sten Kilometer angehoben. Sie kann unabhängig vom benutzten Verkehrsmittel geltend gemacht werden.